Spenden für kleine CSDs Der Verein Campact will verstärkt gegen Angriffe von Rechtsextremisten auf Prides vorgehen
Der Verein Campact will mit einer Spendenaktion Gelder für CSDs in Deutschland zusammentragen, damit diese sich verstärkt gegen Angriffe von Rechtsextremisten zur Wehr setzen können.
LGBTIQ+ als Feindbild
Dazu erklärte Campact: „Grölende Neonazis, die von der Polizei zurückgehalten werden. Brennende Regenbogenflaggen, Hitlergrüße. In der Mitte der Straße junge Menschen, die für ihre Rechte und mehr Sichtbarkeit demonstrieren wollen und nun von einem Mob bedroht werden. Die Bilder von Christopher Street Days in Bautzen, Wismar und Leipzig haben im letzten Jahr viele Menschen geschockt. Das war alles kein Zufall. Rechtsextreme Gruppen hatten im ganzen Land für ihre Randale mobilisiert – sie haben die queere Gemeinschaft als neues Feindbild auserkoren.“
Finanzprobleme bei kleinen CSDs
Daran sei nach Angaben des Vereins auch die AfD mitbeteiligt, die seit Jahren gegen LGBTIQ+-Menschen hetzen würde. Die bisherigen Einschüchterungspläne seien dabei nicht aufgegangen, um so wichtiger sei es nun, die insgesamt mehr als 200 CSDs in diesem Jahr in Deutschland zu unterstützen, speziell jene kleinen und mittleren Prides mit Finanzproblemen. „Die Ausgaben steigen, gleichzeitig springen Sponsoren ab – eine Folge der vergifteten gesellschaftlichen Debatte. Hinzu kommen die Kosten für die Sicherheit. Gewinnen am Ende also doch die Neonazis? Gibt es zukünftig mehr Orte, an denen es gefährlich ist, offen lesbisch oder schwul auf der Straße unterwegs zu sein?“
Angriff auf Gesamtgesellschaft
Campact betonte dabei außerdem, dass die Angriffe nicht nur CSDs treffen, sondern die demokratischen Werte der Gesamtgesellschaft schwächen sollen. „Heute sind es queere Menschen, doch morgen kann es auch Menschen mit Behinderungen treffen, Wohnungslose oder politisch Andersdenkende – einfach alle, die den Rechtsextremen nicht passen.“ Das Ziel des Vereins in Zusammenarbeit mit den Pride-Veranstaltern: Man wolle zu Beginn der CSD-Saison mindestens 300.000 Euro für Bühnen, technische Ausstattung und Security einsammeln, so Vorstand Dr. Felix Kolb. Wie genau die Spenden dann aufgeteilt werden sollen, gab Campact bisher nicht bekannt.