Homo-Ehe in den USA Immer weniger Amerikaner halten Schwule und Lesben für „moralisch akzeptabel“, insbesondere Republikaner
Anfang des Jahres sorgten Bemühungen einzelner Republikaner in den USA für Schlagzeilen, die das Recht auf die gleichgeschlechtliche Ehe landesweit wieder abschaffen wollen – auch zwei Richter am Supreme Court teilen bereits offen diese Einstellung. Die neue Gallup-Studie „Values and Beliefs“ zeigte jetzt überdies auf: Die Zustimmung zur Ehe für alle sowie gegenüber Homosexuellen generell ist deutlich gesunken, insbesondere bei Republikanern wurde ein Tiefststand verzeichnet.
Historischer Rückgang bei Zustimmungswerten
Seit zehn Jahren ist es Schwulen und Lesben in den Vereinigten Staaten von Amerika nach einem Urteil des Supreme Courts möglich, eine Ehe einzugehen. Seitdem hatte die Zustimmung für die Ehe für alle landesweit zugenommen – bisher! Stimmten 2022 noch 55 Prozent der republikanischen Wähler dafür, liegen die Zustimmungswerte jetzt nur noch bei 41 Prozent. Bei den Demokraten sprechen sich indes 88 Prozent für die gleichgeschlechtliche Ehe aus – die Kluft zwischen den politischen Fronten nimmt weiter zu. Noch nie zuvor lagen die beiden Parteien so weit auseinander in dieser Frage. Mit Blick auf die gesamte US-Bevölkerung zeigt sich: 68 Prozent aller erwachsenen Amerikaner sind für die Homo-Ehe, auch hier ein Rückgang.
Weniger Akzeptanz für Schwule und Lesben
Die Ablehnung gegenüber Schwulen und Lesben ist dabei inzwischen nicht mehr „nur“ ein juristischer und rechtlicher Aspekt, sondern festigt einen generell negativeren Blick auf Homosexuelle: Nur für 38 Prozent der Republikaner ist eine schwule oder lesbische Beziehung noch „moralisch akzeptabel“, die Mehrheit hingegen hält Homosexuelle inzwischen für inakzeptabel. Bei den Demokraten sind 86 Prozent auf der Seite von Schwulen und Lesben. Die unentschlossenen Wähler in den USA sprechen sich mehrheitlich (69%) ebenso für Homosexuelle aus. Alle Amerikaner zusammen kommen auf eine Zustimmung von 64 Prozent bei der Frage nach der Akzeptanz von Lesben und Schwulen – vor drei Jahren lag dieser Wert noch bei 71 Prozent.
Mit Blick auf die Bevölkerungsschichten zeigte sich außerdem: Frauen, jüngere Menschen und Hochschulabsolventen sind eher für die Homo-Ehe und finden gleichgeschlechtliche Beziehungen moralisch akzeptabel als Männer, ältere Menschen und Personen ohne Hochschulabschluss. Die Autoren des Gallup-Berichts warnen abschließend eindringlich vor der „wachsenden politischen Kluft“ und sehen die „Beständigkeit der LGBTIQ+-Rechte“ in den USA ernsthaft in Gefahr.