Akzeptanz von Homosexuellen Bischof Domenico Mogavero aus Sizilien fordert die Kirche zur Anerkennung von Lesben und Schwulen auf
Die Hoffnungen über eine Reform in der römisch-katholischen Kirche inklusive einer neuen Sexualmoral unter Einbeziehung von Homosexuellen sind seit der Ernennung des neuen Papstes Leo XIV. zuletzt eher kleiner geworden, nun meldete sich der emeritierte Bischof von Mazara del Vallo, Domenico Mogavero (78), zu Wort. Der italienische Geistliche aus Sizilien sprach sich für die Einbeziehung von Schwulen und Lesben in die Kirche aus.
Kirche muss Rechte aller anerkennen
Bischof Domenico Mogavero war ein enger Vertrauter von Papst Franziskus. In einem offiziellen Statement betonte er nun die Notwendigkeit, homosexuelle Paare in der Kirche willkommen zu heißen. Die Realität homosexueller Paare dürfe nicht länger ignoriert werden, die Kirche müsse dabei Wege finden, allen Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung Barmherzigkeit und Liebe entgegenzubringen.
„Homosexuelle Menschen sind Menschen wie alle anderen auch. Ihr Zustand ist keine Pathologie. Die Kirche muss die Rechte aller anerkennen und verteidigen, auch derjenigen, die eine Beziehung ohne die Formalität der Ehe eingehen“, so der Bischof weiter. Er zitierte des Weiteren den Bischof von Parma, Enrico Solmi, der ebenfalls die Ansicht äußerte, dass es notwendig sei, über die „Bürgerrechte aller zu diskutieren, einschließlich der Rechte homosexueller Paare.“
Anerkennung heutiger Realitäten
Mogavero erklärte außerdem, die römisch-katholische Kirche müsse jetzt „Barrieren beiseiteschieben und sich den Realitäten der heutigen Welt öffnen.“ Sein Ziel sei ein Gleichgewicht zwischen der traditionellen Lehre und den Bedürfnissen der Menschheit von heute, die verwundet sei und Unterstützung benötige. „Es geht nicht darum, einen Kreuzzug zu führen oder zu verurteilen, sondern darum, Liebe und Mitgefühl zu zeigen. Die Kirche muss ein einladender Ort für alle sein“, so der italienische Bischof weiter, der seit 2022 offiziell aus Altersgründen in Rente ist.
Zuletzt lobte Mogavero auch die Arbeit seines alten Freundes Papst Franziskus, dessen Zick-Zack-Kurs in der Community des Öfteren für Kritik gesorgt hatte. Mogavero indes betonte, der verstorbene Pontifex habe neue Wege des Verständnisses und der Akzeptanz aufgezeigt und sich dabei von einer Haltung der Verurteilung entfernt. Zwar habe Franziskus weiterhin die Wichtigkeit der Ehe zwischen Mann und Frau bekräftigt, aber auch versucht, neuen gesellschaftlichen Realitäten gerecht zu werden, beispielsweise mit der Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren.