Direkt zum Inhalt
Aktionswoche gegen Einsamkeit
Rubrik

Aktionswoche gegen Einsamkeit Besonders betroffen: Junge queere Jugendliche

ms - 26.05.2025 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Das Thema Einsamkeit ist nach wie vor ein großes Problem in der Community, insbesondere bei jungen queeren Menschen. Fast die Hälfte der 19-bis 22-Jährigen ist laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung von Einsamkeit betroffen, verbunden oftmals mit einer geringen Lebenszufriedenheit. Das deckt sich mit Daten der LGBTIQ+-Beratungsvereine in Deutschland wie dem Coming Out Day Verein oder anyway in Köln. Mit einer Aktionswoche will die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) nun das Thema ab heute stärker in den Fokus rücken. 

Frage der sozialen Gesundheit 

Bereits zum dritten Mal ruft das Bundesministerium damit zu gemeinsamen Anstrengungen gegen Einsamkeit auf. Ziel ist es, zu sensibilisieren und interessierten Menschen vor Ort niedrigschwellige Angebote zum Austausch und zur Begegnung in der Gemeinschaft aufzuzeigen. 

Bundesfamilienministerin Prien: „Ich freue mich über jeden Menschen, der sich ein Herz fasst und Angebote der Aktionswoche gegen Einsamkeit in den Städten und Gemeinden wahrnimmt. Ihnen sage ich: Sie sind willkommen, und Sie sind dort ganz sicher nicht allein! Einsamkeit ist eine Frage der sozialen Gesundheit. Menschen im Leben zu haben, um sich austauschen zu können, Orte, um sich zu begegnen – all das ist für das Wohlbefinden wichtig. Und es stärkt die Demokratie: Mehr denn je brauchen wir den Zusammenhalt in der Gesellschaft.“ 

Fokus auf Jugendliche

Zudem betont Prien gerade die besonderen Erfahrungen von Minderjährigen: „Es geht darum, insbesondere auch Kinder und Jugendliche in den Blick zu nehmen, die besonders gefährdet sind. Ich möchte eine ‚Allianz gegen Einsamkeit‘ aufsetzen. Als Allianz von Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Gesundheit können wir Kräfte bündeln, um Einsamkeit in der Gesellschaft vorzubeugen, zu lindern und Menschen ganz konkret zu unterstützen!“ Queere Verbände betonten zuletzt mehrfach, dass auch die steigende Hasskriminalität in Deutschland zur der fortwährenden Vereinsamung von jungen LGBTIQ+-Menschen beitragen kann. 

Nebst zahlreichen Aktionen in dieser Woche soll das Thema auch mit einer Konferenz noch mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, so Dr. Irina Volf, Direktorin des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik:  „Mit der Konferenz möchten wir den Diskurs zum Thema Einsamkeit in Deutschland weiter vorantreiben und die Öffentlichkeit stärker für das Thema sensibilisieren. Denn langanhaltende Einsamkeit ist für Betroffene eine schmerzliche Erfahrung, die zahlreiche negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen haben kann. Darüber hinaus schwächt sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Miteinander.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angriffe auf LGBTIQ+-Menschen

Russlands Community am Limit

LGBTIQ+-Menschen in Russland erleben tagtäglich Angriffe, Gewalt und Drohnungen. Eine neue Studie hielt nun die dramatische Lage im Detail fest.
Eskalation der Angriffe

ILGA World warnt vor Rollback

Die Angriffe auf LGBTIQ+ eskalieren weltweit, warnt jetzt zum Pride Monat die ILGA World. Die Community müsse sich jetzt verteidigen, so der Verein.
Demonstrationen in Ungarn

Aufruf zur Pride-Teilnahme

Erneut demonstrierten tausende Menschen in Ungarn gegen ein neues Gesetz, dass wie das Pride-Verbot auch die Community einschränken soll.
Aktionswoche Sexarbeit

50. International Sex Workers’ Day

Deutsche Sexarbeiter leiden bis heute unter Diskriminierung und Stigmatisierung, insbesondere LGBTIQ+. Daran erinnert nun die Aktionswoche Sexarbeit.
Neonazis beim CSD Dresden

150 Rechtsextreme als Gegenprotest

Beim CSD Dresden feierten 10.000 Menschen, etwa 150 Rechtsextreme versuchten vergeblich zu stören. Zudem trat erstmals die neue Queer-Beauftragte auf.
Stichwahl in Polen

Desaster für die Community

Der Kandidat der rechtsnationalistischen PiS, Nawrocki, hat in Polen die Präsidenten-Stichwahl knapp gewonnen. Ein Desaster für die LGBTIQ+-Community.
Homo-Ehe in den USA

Akzeptanz sinkt in der Bevölkerung

Alarmsignal: Immer weniger US-Bürger halten Schwule und Lesben für "moralisch akzeptabel" und befürworten die Ehe für alle, besonders Republikaner.
Streit beim CSD Bielefeld

Debatte um Fetisch-Gruppen

Der CSD Bielefeld verlangt von teilnehmenden Fetisch-Gruppen ein spezielles Konsenskonzept. Die Linke queer spricht von inakzeptabeler Diskreditierung
Dating ohne Etiketten

Wird Schwulsein zum Auslaufmodell?

Schwulsein als Auslaufmodell? Laut der neuen Hinge-Studie erlebt die junge queere Generation „Etikettenmüdigkeit“ und will weg von "starren Labels".