Zeichen der Polizei Saarland Das kleinste Bundesland will die Verbundenheit zur Community stärken
Am Samstag 17. Mai wird zum zwanzigsten Mal der IDAHOBIT begangen, der Internationale Tag gegen Homophobie und Queerfeindlichkeit. In ganz Deutschland gibt es Veranstaltungen, ein besonderes Zeichen kommt dabei in diesem Jahr vom kleinsten Bundesland Deutschlands, dem Saarland. Die saarländische Polizei hisst in diesem Jahr erstmalig als Zeichen der Verbundenheit die Regenbogenflagge.
Saarland setzt Zeichen
Bereits vor drei Jahren hat die Landespolizei die Charta der Vielfalt unterzeichnet, die bundesweit größte Initiative zur Förderung von Vielfalt in der Arbeitswelt. Seit 2024 gibt es im Saarland auch eine Ansprechstelle speziell für LGBTIQ+-Menschen, direkt verbunden mit der Behördenleitung, um nach eigener Aussage so den besonderen Stellenwert des Themas klar aufzuzeigen.
Innenminister Reinhold Jost erklärte dazu: „Die saarländische Polizei ist ein moderner und offener Arbeitgeber und sieht Vielfalt innerhalb der Behörde als Stärke an. Alle Menschen müssen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität ihr Leben gleichberechtigt und selbstbestimmt gestalten können.“
Aufruf an die Community
Die Landespolizeidirektion nimmt den IDAHOBIT auch zum Anlass, um einmal mehr Opfer von LGBTIQ+-Gewalt zu ermutigen, Anzeige zu erstatten. Nach wie vor werden 90 Prozent aller Übergriffe auf Homo- und Bisexuelle sowie queere Menschen aus Angst und Scham gar nicht erst publik. Dabei betont die saarländische Polizei weiter, dass „homophobe Straftaten als sogenannte Hasskriminalität eingestuft werden und dementsprechend wegen der grundsätzlichen Bedeutung durch die Staatsschutzabteilung in der Landespolizeidirektion bearbeitet und konsequent verfolgt werden. Die Erstattung einer Strafanzeige kann 24/7 an 365 Tagen im Jahr bei jeder Polizeidienststelle vor Ort oder im Internet erfolgen“, so Jan Poß von der Landespolizeidirektion Saarland.
Kundgebungen in ganz Deutschland
Auch in anderen Bundesländern wird morgen beim Aktionstag ein Zeichen gesetzt: In Berlin wird am Rathaus Mitte die Regenbogenfahne gehisst, in München wird ab 15 Uhr am Sendlinger-Tor-Platz gegen Diskriminierung demonstriert, ebenso am Nachmittag ab 14 Uhr gibt es in Karlsruhe eine große Kundgebung am Stephanplatz. Kundgebungen gibt es auch in allen Großstädten wie Hamburg, Köln oder Frankfurt am Main. Gegen Hass und Gewalt wird auch in Stuttgart ab 14 Uhr auf dem Schlossplatz protestiert, während in Münster – der Stadt, an dem 1972 der allererste CSD in Deutschland stattgefunden hat – am Hafenplatz für Akzeptanz geworben wird, inklusive der Einweihung eines Zebrastreifens in Regenbogenfarben. In Dresden wird mittels eines Queer Science Panels von der Technischen Universität wissenschaftlich über LGBTIQ+-Erfolge und Forschung debattiert. Und in Ostdeutschland findet in Dessau der zweite CSD in Sachsen-Anhalte unter dem Motto „Politisch, Praktisch, Queer – It’s still a riot!“ gefeiert.
Weitere Kundgebungen sind unter anderem auch in Augsburg, Bamberg, Angermünde, Coburg, Darmstadt, Erfurt, Erlangen, Essen, Euskirchen, Flensburg, Freiburg, Fulda, Gelsenkirchen, Göttingen, Göppingen, Greifswald, Hanau, Heidelberg, Ingolstadt, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Ludwigshafen, Lübeck, Lüneburg, Leverkusen, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Neubrandenburg, Offenbach, Oldenburg, Plauen, Potsdam, Ravensburg, Rostock, Schwerin, Trier, Ulm, Wiesbaden, Worms und Würzburg geplant.