Sieg vor Gericht in Brasilien Erstmals ist eine geschlechtsneutrale Bezeichnung in Dokumenten möglich
Eine Sensation für queere Menschen in Brasilien: Erstmals erlaubte ein Gericht jetzt eine geschlechtsneutrale Bezeichnung in offiziellen Dokumenten, dem Personalausweis und auch der Geburtsurkunde. Das Oberste Gericht in der Hauptstadt Brasilia gab in seiner Entscheidung einer nicht-binären Person recht – die queere Community spricht online bereits von einem historischen Sieg.
Sieg vor dem höchsten Gericht
Die Entscheidung wurde von dem fünfköpfigen Gremium des Obersten Gerichtshofs einstimmig gefällt, wie die Washington Post berichtet. Geklagt hatte eine nicht-binäre Person, die nach einer Hormonbehandlung zunächst beantragt hatte, eine Personenstandsänderung vom weiblichen auf das männliche Geschlecht vornehmen zu wollen. Später widerrief die Person allerdings ihren zuerst gefassten Beschluss und beantragte die Eintragung als nicht-binärer Mensch. Die Behörden kamen dieser Bitte nicht nach.
Eine der Richterinnen am Obersten Gerichtshof, Nancy Andrighi, erklärte dazu: „Dieses menschliche Wesen muss sehr leiden. Sich einer Operation zu unterziehen, Hormone zu nehmen, das zu werden, von dem sie dachte, dass es gut für sie wäre, und dann festzustellen, dass es nicht der Fall war.“ Erstmals in der Geschichte Brasiliens bekommt die betroffene Person jetzt einen geschlechtsneutralen Ausweis. Der Name und weitere Details des Falles wurden aus Personenschutzgründen nicht veröffentlicht.