Einsatz gegen häusliche Gewalt Die britische Regierung stellt Gelder für LGBTIQ+-Opfer von Beziehungsgewalt bereit
Häusliche Gewalt ist bis heute ein Thema, das wir zumeist mit Frauen in Verbindung bringen – dabei ist laut dem Bundeskriminalamt etwa jeder dritte Betroffene in Deutschland (29,5%) männlich. Gewalt in gleichgeschlechtlichen und queeren Beziehungen ist dabei nicht nur in der Bundesrepublik ein Thema, sondern auch in Großbritannien. Die Regierung hat jetzt in einer Vorreiterrolle deswegen einen Sonderfond von 500.000 britischen Pfund eingerichtet, um lebensrettende Dienste im Bereich häusliche Gewalt mit Schwerpunkt LGBTIQ+ anzubieten.
LGBTIQ+ wird manchmal vergessen
Insgesamt sind für Hilfe in diesem Bereich sogar 20 Millionen Pfund eingeplant, so Jess Phillips, die Ministerin für Sicherheit. Es müsse sichergestellt werden, dass Tausende von Opfern häuslicher Gewalt, sexueller Gewalt, Missbrauch innerhalb der Ehe und Stalking Zugang zu spezialisierten Hilfsdiensten haben, so Phillips. Die finanzielle Hilfe wurde in diesem Jahr um rund ein Fünftel angehoben.
Eine der Organisationen, die sich auf LGBTIQ+-Menschen spezialisiert haben, ist der Verein Galop. Phillips betonte dazu: „Häusliche Gewalt hat schreckliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen, und das gilt für die LGBT-Gemeinschaft genauso wie für alle anderen, aber manchmal wird das vergessen. Ich weiß, dass Dienste für häusliche Gewalt und die Art und Weise, wie Menschen sie in Anspruch nehmen, auf Vorstellungen über heterosexuelle Beziehungen beruhen können. Aber wir wissen, dass wir da sein müssen, um die Menschen zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Regierung allen Opfern Unterstützung bietet, und deshalb freue ich mich sehr, zusätzliche Mittel ankündigen zu können, um sicherzustellen, dass Menschen, die eine Anlaufstelle brauchen, egal wer sie sind, irgendwo hingehen können.“
Jeder fünfte Person davon betroffen
Nach Untersuchungen des Journal of Lesbian and Gay Social Services gab 2023 jede fünfte LGBTIQ+-Person an, Gewalt in ihrer aktuellen Beziehung zu erleben. Seit der Covid-Pandemie ist dabei zudem ein Anstieg bei sexuellem Missbrauch zu verzeichnen. Gesonderte Beratungsstellen sollen daher finanziell mit nochmals 5,3 Millionen Pfund unterstützt werden, damit Minderjährige unabhängig von ihrer Sexualität besser vor häuslicher Gewalt bewahrt beziehungsfalle im Ernstfall geholfen werden kann.