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Rauswurf aus dem Uber
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Rauswurf aus dem Uber Uber-Chauffeur beendet Fahrt vorzeitig nach harmlosem Kuss zwischen Schauspieler und seinem Freund

ms - 14.04.2025 - 08:40 Uhr
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Der Hamburger Jung-Schauspieler Basti Fährmann (27) hat online einen Fall von Homophobie publik gemacht: Er und sein Freund Mark wurden aus einem Uber in Berlin geworfen, nachdem sich die beiden auf der Rückbank kurz geküsst hatten. Der offensichtlich homophobe Fahrer akzeptierte ein schwules Paar als Fahrgäste nicht.

Rauswurf und Beschimpfungen

Fährmann hat die Situation gefilmt, als die beiden jungen Männer genötigt werden, das Auto zu verlassen und der Chauffeur die Fahrt beendet – das Video ist inzwischen auf TikTok zu finden, über 1,3 Millionen Menschen haben es bereits gesehen. Darin fragt Fährmann den Uber-Fahrer: „Alter, wir haben uns nur geküsst. Was geht bei dir?“ Der Fahrer indes erwidert: „Ihr macht das nicht im Auto bei mir.“ Daraufhin müssen die beiden Männer ihre Taschen aus dem Kofferraum holen. Fährmann betont dabei: „Wenn du so homophob bist, lebst du in der falschen Stadt.“ Doch auch das hilft offenbar nichts. Bevor der Uber-Fahrer davonfährt, beschimpft er das schwule Paar noch kurz als „Schwuchtel“.

Video geht viral 

In einem späteren Video bezieht der 27-Jährige noch einmal Stellung zu dem Erlebnis und betont: „Ja, was so ein Kuss im Uber alles auslösen kann. Ich selbst bin schon abgehärtet, was so eine Reaktion angeht – aber was macht das mit Jugendlichen, wenn sie solche Erfahrungen machen?“ Der junge Schauspieler, der bisher vor allem Kurzfilme gedreht hat und in der TV-Serie „Club der Dinosaurier“ zu sehen war, erlebt online dabei sowohl Zustimmung wie auch erneute Angriffe. Einige User kommentieren, Fährmann und sein Freund könnten sowas doch einfach privat machen.  

Entschuldigung von Uber

Gegenüber der BILD-Zeitung erklärte ein Sprecher von Uber: „Wir bedauern sehr, dass die Nutzer solch eine negative Erfahrung bei einer über uns vermittelten Fahrt hatten. Wir tolerieren keinerlei Form von Diskriminierung auf unserer Plattform und setzten uns aktiv dagegen ein. Wir haben uns direkt nach dem Vorfall mit dem Fahrgast in Verbindung gesetzt, haben uns für die negative Erfahrung entschuldigt und ihm den Preis der Fahrt zurückerstattet.“ Zudem wolle das Unternehmen den Vorfall weiter prüfen – das könnte auch Konsequenzen für den Uber-Fahrer selbst bedeuten. „Wir nehmen jeden gemeldeten Fall sehr ernst“, so der Sprecher weiter. 

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