Direkt zum Inhalt
Vandalismus in Berlin
Rubrik

Vandalismus in Berlin Grünen-Politiker spricht von „Attacke auf unsere queere Erinnerungskultur“

ms - 08.04.2025 - 11:30 Uhr
Loading audio player...

Erneut kam es in Berlin zu Vandalismus bei der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus in Schöneberg – unbekannte Täter überschmierten wahrscheinlich in der Nacht zu Montag die Inschrift mit roter Farbe und schrieben daneben die Worte „HIV“ und „Dresden“. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. 

Attacke auf queere Erinnerungskultur 

Mehrfach war die Gedenktafel in den letzten Jahren immer wieder beschädigt oder/und beschmiert worden. Auf den aktuellen Fall machte der queer-politische Sprecher der Berliner Grünen, Sebastian Walter, aufmerksam und erklärte: „Diese queerfeindlichen Schmierereien sind eine direkte Attacke auf unsere queere Erinnerungskultur und auf die Würde derer, die im Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Dass solche Gedenkorte geschändet werden, zeigt, wie tief menschenverachtende Ideologien in unserer Gesellschaft wieder Fuß fassen. Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste und fordere eine konsequente Aufklärung sowie langfristige Maßnahmen zum Schutz queerer Infrastruktur und Gedenkkultur in Berlin“, so Walter. 

Erste Gedenktafel für homosexuelle Opfer

Die Tafel „Totgeschlagen – Totgeschwiegen“ wurde bereits 1989 enthüllt und war zu dieser Zeit das erste Gedenken an die homosexuellen Opfer der Nationalsozialisten. Zwischen 1935 und 1944 wurden rund 50.000 schwule Männer nach dem Paragrafen 175 verurteilt, über 10.000 Homosexuelle kamen in Konzentrationslager – viele überlebten die Zeit nicht. 

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angriffe auf LGBTIQ+-Menschen

Russlands Community am Limit

LGBTIQ+-Menschen in Russland erleben tagtäglich Angriffe, Gewalt und Drohnungen. Eine neue Studie hielt nun die dramatische Lage im Detail fest.
Eskalation der Angriffe

ILGA World warnt vor Rollback

Die Angriffe auf LGBTIQ+ eskalieren weltweit, warnt jetzt zum Pride Monat die ILGA World. Die Community müsse sich jetzt verteidigen, so der Verein.
Demonstrationen in Ungarn

Aufruf zur Pride-Teilnahme

Erneut demonstrierten tausende Menschen in Ungarn gegen ein neues Gesetz, dass wie das Pride-Verbot auch die Community einschränken soll.
Aktionswoche Sexarbeit

50. International Sex Workers’ Day

Deutsche Sexarbeiter leiden bis heute unter Diskriminierung und Stigmatisierung, insbesondere LGBTIQ+. Daran erinnert nun die Aktionswoche Sexarbeit.
Neonazis beim CSD Dresden

150 Rechtsextreme als Gegenprotest

Beim CSD Dresden feierten 10.000 Menschen, etwa 150 Rechtsextreme versuchten vergeblich zu stören. Zudem trat erstmals die neue Queer-Beauftragte auf.
Stichwahl in Polen

Desaster für die Community

Der Kandidat der rechtsnationalistischen PiS, Nawrocki, hat in Polen die Präsidenten-Stichwahl knapp gewonnen. Ein Desaster für die LGBTIQ+-Community.
Homo-Ehe in den USA

Akzeptanz sinkt in der Bevölkerung

Alarmsignal: Immer weniger US-Bürger halten Schwule und Lesben für "moralisch akzeptabel" und befürworten die Ehe für alle, besonders Republikaner.
Streit beim CSD Bielefeld

Debatte um Fetisch-Gruppen

Der CSD Bielefeld verlangt von teilnehmenden Fetisch-Gruppen ein spezielles Konsenskonzept. Die Linke queer spricht von inakzeptabeler Diskreditierung
Dating ohne Etiketten

Wird Schwulsein zum Auslaufmodell?

Schwulsein als Auslaufmodell? Laut der neuen Hinge-Studie erlebt die junge queere Generation „Etikettenmüdigkeit“ und will weg von "starren Labels".