Toleranz und Vielfalt Eine Regenbogen-Zebrastreifen in Münster als Statement gegen Queerfeindlichkeit
Im April 1972 fand die allererste homosexuelle Demonstration in Deutschland statt, die als „Schwulendemo“ in die Geschichte einging. Wo? Nicht in Berlin, nicht in Hamburg und auch nicht Köln, sondern im damals eher beschaulichen Münster in Nordrhein-Westfalen. Seitdem wird sich in der Stadt für Gleichberechtigung und Akzeptanz der Community eingesetzt. Mit einem neuen, einhundert Meter langen Regenbogen-Zebrastreifen soll diese Tradition jetzt fortgeführt werden.
Gedenken an Malte C.
In den Farben der Progress Pride Flagge wurde der bunte Hingucker auf dem Hafenplatz platziert, finanziert durch Spenden der Stadtwerke Münster, der VR Bank Westfalen-Lippe sowie von BASF Coatings. Der neue, 13-farbige Zebrastreifen soll dabei ein Zeichen setzen für Toleranz und Vielfalt. Die Anregung für das Projekt kam 2021 vom schwulen Männerchor „Homophon“.
„Der bunte Längsstreifen führt vom Albersloher Weg bis zur Straße Am Mittelhafen über den Platz. Diesen beliebten und belebten Ort wählte das Projektteam der Stadtverwaltung bewusst: In unmittelbarer Nähe fand der tödliche Angriff auf Malte C. am Christopher Street Day 2022 statt. So erinnert der ´Zebrastreifen´ zum einen an dieses Ereignis und stärkt darüber hinaus die Sichtbarkeit von LSBTIQ*Menschen“, so die Stadtverwaltung Münster.
Statement gegen Queerfeindlichkeit
Und Oberbürgermeister Markus Lewe erklärte im Rahmen der Einweihung: „Mit dem ´Zebrastreifen´ in Regenbogenfarben setzt Münster nicht nur ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz von LSBTIQ* Personen, sondern gerade hier am Hafenplatz ein kraftvolles Statement gegen Queerfeindlichkeit. Wir würdigen damit auch die LSBTIQ* Emanzipationsbewegung, die 1972 mit der ersten bundesdeutschen Homosexuellendemonstration in Münster einen frühen Ursprung hatte.“