Direkt zum Inhalt
Spenden für kleine CSDs
Rubrik

Spenden für kleine CSDs Der Verein Campact will verstärkt gegen Angriffe von Rechtsextremisten auf Prides vorgehen

ms - 27.05.2025 - 16:30 Uhr
Artikel anhören
Der Verein Campact will verstärkt gegen Angriffe von Rechtsextremisten auf Prides vorgehen
Audio verfügbar
0:00 0:00

Der Verein Campact will mit einer Spendenaktion Gelder für CSDs in Deutschland zusammentragen, damit diese sich verstärkt gegen Angriffe von Rechtsextremisten zur Wehr setzen können. 

LGBTIQ+ als Feindbild 

Dazu erklärte Campact: „Grölende Neonazis, die von der Polizei zurückgehalten werden. Brennende Regenbogenflaggen, Hitlergrüße. In der Mitte der Straße junge Menschen, die für ihre Rechte und mehr Sichtbarkeit demonstrieren wollen und nun von einem Mob bedroht werden. Die Bilder von Christopher Street Days in Bautzen, Wismar und Leipzig haben im letzten Jahr viele Menschen geschockt. Das war alles kein Zufall. Rechtsextreme Gruppen hatten im ganzen Land für ihre Randale mobilisiert – sie haben die queere Gemeinschaft als neues Feindbild auserkoren.“ 

Finanzprobleme bei kleinen CSDs

Daran sei nach Angaben des Vereins auch die AfD mitbeteiligt, die seit Jahren gegen LGBTIQ+-Menschen hetzen würde. Die bisherigen Einschüchterungspläne seien dabei nicht aufgegangen, um so wichtiger sei es nun, die insgesamt mehr als 200 CSDs in diesem Jahr in Deutschland zu unterstützen, speziell jene kleinen und mittleren Prides mit Finanzproblemen. „Die Ausgaben steigen, gleichzeitig springen Sponsoren ab – eine Folge der vergifteten gesellschaftlichen Debatte. Hinzu kommen die Kosten für die Sicherheit. Gewinnen am Ende also doch die Neonazis? Gibt es zukünftig mehr Orte, an denen es gefährlich ist, offen lesbisch oder schwul auf der Straße unterwegs zu sein?“

Angriff auf Gesamtgesellschaft

Campact betonte dabei außerdem, dass die Angriffe nicht nur CSDs treffen, sondern die demokratischen Werte der Gesamtgesellschaft schwächen sollen. „Heute sind es queere Menschen, doch morgen kann es auch Menschen mit Behinderungen treffen, Wohnungslose oder politisch Andersdenkende – einfach alle, die den Rechtsextremen nicht passen.“ Das Ziel des Vereins in Zusammenarbeit mit den Pride-Veranstaltern: Man wolle zu Beginn der CSD-Saison mindestens 300.000 Euro für Bühnen, technische Ausstattung und Security einsammeln, so Vorstand Dr. Felix Kolb. Wie genau die Spenden dann aufgeteilt werden sollen, gab Campact bisher nicht bekannt. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angriffe auf LGBTIQ+-Menschen

Russlands Community am Limit

LGBTIQ+-Menschen in Russland erleben tagtäglich Angriffe, Gewalt und Drohnungen. Eine neue Studie hielt nun die dramatische Lage im Detail fest.
Eskalation der Angriffe

ILGA World warnt vor Rollback

Die Angriffe auf LGBTIQ+ eskalieren weltweit, warnt jetzt zum Pride Monat die ILGA World. Die Community müsse sich jetzt verteidigen, so der Verein.
Demonstrationen in Ungarn

Aufruf zur Pride-Teilnahme

Erneut demonstrierten tausende Menschen in Ungarn gegen ein neues Gesetz, dass wie das Pride-Verbot auch die Community einschränken soll.
Aktionswoche Sexarbeit

50. International Sex Workers’ Day

Deutsche Sexarbeiter leiden bis heute unter Diskriminierung und Stigmatisierung, insbesondere LGBTIQ+. Daran erinnert nun die Aktionswoche Sexarbeit.
Neonazis beim CSD Dresden

150 Rechtsextreme als Gegenprotest

Beim CSD Dresden feierten 10.000 Menschen, etwa 150 Rechtsextreme versuchten vergeblich zu stören. Zudem trat erstmals die neue Queer-Beauftragte auf.
Stichwahl in Polen

Desaster für die Community

Der Kandidat der rechtsnationalistischen PiS, Nawrocki, hat in Polen die Präsidenten-Stichwahl knapp gewonnen. Ein Desaster für die LGBTIQ+-Community.
Homo-Ehe in den USA

Akzeptanz sinkt in der Bevölkerung

Alarmsignal: Immer weniger US-Bürger halten Schwule und Lesben für "moralisch akzeptabel" und befürworten die Ehe für alle, besonders Republikaner.
Streit beim CSD Bielefeld

Debatte um Fetisch-Gruppen

Der CSD Bielefeld verlangt von teilnehmenden Fetisch-Gruppen ein spezielles Konsenskonzept. Die Linke queer spricht von inakzeptabeler Diskreditierung
Dating ohne Etiketten

Wird Schwulsein zum Auslaufmodell?

Schwulsein als Auslaufmodell? Laut der neuen Hinge-Studie erlebt die junge queere Generation „Etikettenmüdigkeit“ und will weg von "starren Labels".