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Cold Case in Nordrhein-Westfalen
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Cold Case in NRW Neue DNA-Reihenuntersuchung nach Mord an schwulem Kellner

ms - 12.05.2025 - 12:00 Uhr
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Neue DNA-Reihenuntersuchung nach Mord an schwulem Kellner
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Ein Cold Case mit besonderer Schwere wird jetzt neu aufgerollt, wie das Polizeipräsidium Bielefeld nun mitteilte. Dabei handelt es sich um den Mordfall Tino Werner (✝29): Der schwule Kellner war im November 2003 tot in seiner Wohnung in Bad Driburg aufgefunden worden, bisher fehlte von dem Täter und den Hintergründen der Tat jede Spur. 

Neue DNA-Spuren

Nun soll eine DNA-Reihenuntersuchung unter etwa 120 Personen den Mörder feststellen, nachdem die Ermittler neue DNA-Spuren sichern konnten. Werner war in seiner Wohnung erdrosselt worden, der Täter erbeutete rund 150 Euro Bargeld und flüchtete anschließend mit dem blauen Opel Astra des Opfers in die Innenstadt. Dort verliert sich seine Spur. Werner hatte sich zuvor mehrfach mit anderen schwulen Männer mittels Dating-Portalen im Internet verabredet, ein entscheidender Hinweis konnte die Ermittlungsgruppe namens „Morgenstern“ indes trotzdem nicht entdecken. 

Kannte das Opfer seinen Mörder?

Ebenso ohne Ergebnis blieben Speichelproben aus dem Umfeld des jungen Mannes. Erst die moderne Technik brachte nun ein wenig mehr Licht ins Dunkel, neue wissenschaftliche Untersuchungen ermöglichten es so, neues DNA-Material am Leichnam nachzuweisen. Nun werden alle bekannten Kontaktpersonen von Werner erneut mittels einer Speichelprobe untersucht. 

Die Polizei geht davon aus, dass der schwule Barkeeper seinen Mörder kannte. „Es kann sich um einen guten Bekannten, aber natürlich auch um einen flüchtigen Kontakt aus dem Internet gehandelt haben. Auch ein spontanes Kennenlernen an diesem Abend in der Bad Driburger Kneipenszene schließen wir nicht aus", so Ermittlungsleiter Markus Mertens. Daher bittet die Polizei erneut die Bevölkerung um Mithilfe, die Staatsanwaltschaft Paderborn sowie das private Umfeld von Werner haben eine Belohnung von insgesamt 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters führen. Hinweise unter Telefonnummer 0521/545-0. 

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