Aktionswoche gegen Einsamkeit Besonders betroffen: Junge queere Jugendliche
Das Thema Einsamkeit ist nach wie vor ein großes Problem in der Community, insbesondere bei jungen queeren Menschen. Fast die Hälfte der 19-bis 22-Jährigen ist laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung von Einsamkeit betroffen, verbunden oftmals mit einer geringen Lebenszufriedenheit. Das deckt sich mit Daten der LGBTIQ+-Beratungsvereine in Deutschland wie dem Coming Out Day Verein oder anyway in Köln. Mit einer Aktionswoche will die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) nun das Thema ab heute stärker in den Fokus rücken.
Frage der sozialen Gesundheit
Bereits zum dritten Mal ruft das Bundesministerium damit zu gemeinsamen Anstrengungen gegen Einsamkeit auf. Ziel ist es, zu sensibilisieren und interessierten Menschen vor Ort niedrigschwellige Angebote zum Austausch und zur Begegnung in der Gemeinschaft aufzuzeigen.
Bundesfamilienministerin Prien: „Ich freue mich über jeden Menschen, der sich ein Herz fasst und Angebote der Aktionswoche gegen Einsamkeit in den Städten und Gemeinden wahrnimmt. Ihnen sage ich: Sie sind willkommen, und Sie sind dort ganz sicher nicht allein! Einsamkeit ist eine Frage der sozialen Gesundheit. Menschen im Leben zu haben, um sich austauschen zu können, Orte, um sich zu begegnen – all das ist für das Wohlbefinden wichtig. Und es stärkt die Demokratie: Mehr denn je brauchen wir den Zusammenhalt in der Gesellschaft.“
Fokus auf Jugendliche
Zudem betont Prien gerade die besonderen Erfahrungen von Minderjährigen: „Es geht darum, insbesondere auch Kinder und Jugendliche in den Blick zu nehmen, die besonders gefährdet sind. Ich möchte eine ‚Allianz gegen Einsamkeit‘ aufsetzen. Als Allianz von Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Gesundheit können wir Kräfte bündeln, um Einsamkeit in der Gesellschaft vorzubeugen, zu lindern und Menschen ganz konkret zu unterstützen!“ Queere Verbände betonten zuletzt mehrfach, dass auch die steigende Hasskriminalität in Deutschland zur der fortwährenden Vereinsamung von jungen LGBTIQ+-Menschen beitragen kann.
Nebst zahlreichen Aktionen in dieser Woche soll das Thema auch mit einer Konferenz noch mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, so Dr. Irina Volf, Direktorin des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik: „Mit der Konferenz möchten wir den Diskurs zum Thema Einsamkeit in Deutschland weiter vorantreiben und die Öffentlichkeit stärker für das Thema sensibilisieren. Denn langanhaltende Einsamkeit ist für Betroffene eine schmerzliche Erfahrung, die zahlreiche negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen haben kann. Darüber hinaus schwächt sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Miteinander.“