Direkt zum Inhalt
Ultimatum im US-Militär
Rubrik

Ultimatum im US-Militär Bis Ende März sollen alle trans* Mitarbeiter das US-Militär „freiwillig“ verlassen haben – dagegen laufen jetzt die ersten Klagen

ms - 03.03.2025 - 12:00 Uhr

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte US-Präsident Donald Trump den Schritt angekündigt und ihn letzte Woche noch einmal bekräftigt – nun stellt die US-Regierung ein Ultimatum aus: Bis zum 26. März sollen alle trans* Mitarbeiter „freiwillig“ aus dem Dienst ausscheiden.

„Freiwilliges“ Ausscheiden aus der Army

Am vergangenen Wochenende wurde das Memorandum publik. Darin wird unter anderem erklärt, dass Personen mit Geschlechtsdysphorie „mit den hohen geistigen und körperlichen Anforderungen, die für den Militärdienst erforderlich sind, unvereinbar“ seien. Im März sollen die betroffenen Mitarbeiter daher jetzt verstärkt ermutigt werden, „freiwillig“ zu kündigen. Angehörige des US-Militärs, die für eine „freiwillige Trennung“ in Frage kommen, sollen dafür die doppelte Abfindungssumme erhalten die ansonsten bei einer unfreiwilligen Trennung ausbezahlt wird. 

Fokus auf biologisches Geschlecht

Ferner hält das Memo überdies fest, dass alle bisherigen Ausnahmeregelungen für trans* Personen entfallen, entsprechende Mitarbeiter müssen sich ab sofort in puncto Uniformen, Körperpflege, Fitnessanforderungen sowie dem Zugang zu Duschen, Toiletten und Unterkünften nach ihrem „biologischen Geschlecht“ richten, so die Richtlinien weiter. Ebenso wird die Bezahlung von  geschlechtsangleichender, medizinischer Versorgung von trans* Angestellten nicht mehr vom US-Militär übernommen. 

Klage gegen US-Regierung 

Der größte queere Lobby-Verband der USA, GLAAD, hat zusammen mit dem National Center for Lesbian Rights bereits Klage beim US-Bezirksgericht des Distrikts von Columbia eingereicht. Kommende Woche soll vor Gericht über eine einstweilige Verfügung beraten werden, um so möglicherweise die Vorgabe der Trump-Regierung zu stoppen. Die Organisation für trans* Soldaten Sparta Pride betonte in diesem Zusammenhang, dass trans* Personen im Militär wichtige Aufgaben erfüllen würden und ein Verbot die US-Streitkräfte massiv schwächen würde.  

Derweil stellt sich bei der möglichen Umsetzung seitens der US-Regierung ein weiteres, ganz grundsätzliches Problem: Am Wochenende hatte das Pentagon auf Rückfrage einräumen müssen, dass das Verteidigungsministerium die Mitglieder der Streitkräfte nicht nach ihrer Geschlechtsidentität erfasst hat – es gibt keine klare Faktenlage, welche Mitarbeiter trans* sind und welche nicht. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schlaganfall aus dem Nichts

Neue Risikogruppe: Junge Menschen

Ein Schlaganfall oder Infarkt aus dem Nichts - auch immer mehr sehr junge Menschen (plus 15%) der queeren Generation Z sind davon betroffen. Was tun?
Historische Neuerung

Pride am Windsor Castle

Das ist historisch - und modern! Erstmals findet in diesem Sommer ein Pride beim Hauptresidenz der britischen Royals in Windsor statt.
Tolerantia Awards 2024

Besondere Ehrungen der Community

Am Wochenende werden die Toleranzia Awards verliehen, alle fünf Preisträger eint dabei eine Message: Kein Platz für LGBTIQ+-Hass!
Georgien am Abgrund

Offener Krieg gegen LGBTIQ+

Offener Krieg gegen LGBTIQ+ in Georgien! Zwei Vereine versuchen, Betroffenen aus der Community vor Ort zu helfen, die Lage wird aber immer schlimmer.
LGBTIQ+-Jugend in den USA

Neuste Zahlen geben wenig Hoffnung

Die Lage spitzt sich weiter zu, neuste Daten zeigten jetzt auf: Rund 40 % der jungen LGBTIQ+-Amerikaner denken inzwischen ernsthaft über Suizid nach.
Urteil über schwulen Sex-Blog

Fall aus Polen schlägt hohe Wellen

Darf ein schwuler Lehrer einen Sex-Blog online schreiben? Der Streit aus Polen landete jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte!
Kritik an Trumps Agenda

Uni Koblenz zum queeren Verbot

US-Präsident Trump will alle trans* Menschen aus dem Militär rauswerfen lassen - dagegen regt sich jetzt auch aus Deutschland Widerstand.
Urteil in Wien

Eifersuchtsdrama unter Lesben

Ein Eifersuchtsdrama eskalierte in Wien zwischen zwei lesbischen Frauen, bis die eine mit einem Küchenmesser auf ihre Freundin einstach.
Roman Mercury ist tot

Neuer Todesfall in der Adult-Branche

Nach Tim Kruger hat die Adult-Branche einen weiteren Todesfall zu verkraften: Darsteller Roman Mercury starb Ende Februar in den USA mit 45 Jahren.