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Kein Schutz vor Diskriminierung
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Was ist Diskriminierung genau? Der US-Supreme Court wird entscheiden, wie Diskriminierung am Arbeitsplatz neu definiert werden soll - eine Gefahr für LGBTIQ+

ms - 26.02.2025 - 12:00 Uhr

Eine neue Klage wurde jetzt vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika angenommen – der Fall könnte die bisherigen Schutzrechte gegen Diskriminierung im Beruf landesweit aushebeln und neu ausjustieren, zum Schaden der LGBTIQ+-Community. 

Diskriminierung einer weißen Frau 

In dieser Woche hören die neun Richter am Supreme Court den Fall einer heterosexuellen, weißen Frau an, die behauptet in ihrem Job diskriminiert worden zu sein. Man habe ihr Beförderungen verweigert und sie schlussendlich degradiert, weil ihre Arbeitgeber LGBTIQ+-Mitarbeiter gegenüber den anderen Angestellten bevorzugt behandelt hätten. Laut Klägerin Marlean Ames sei ihre Karriere ab 2018 bergab gegangen, nachdem ihr beim Ohio Department of Youth Services eine lesbische Vorgesetzte zugewiesen worden ist. Trotz Erfahrungen und Qualifikationen sei sie immer wieder übergangen und degradiert worden. 

Der Fall ging seit 2020 durch mehrere Instanzen und betrifft im Kern den Titel VII des Bürgerrechtsgesetzes von 1964, das die Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts, einschließlich der sexuellen Ausrichtung, verbietet. Untere Gerichte wiesen die Klage mit der Begründung ab, der Fall erfülle nicht die „rechtlichen Voraussetzungen für den Nachweis einer umgekehrten Diskriminierung“. 

Große Sorge in der Community

Mit großer Sorge blicken nun vor allem queere Verbände in den USA auf den Fall, der das Potenzial hat, die rechtlichen Standards in puncto Diskriminierung am Arbeitsplatz neu zu definieren – und das zum Nachteil von queeren sowie homo- und bisexuellen Menschen. Die Chancen für dieses Worst-Case-Szenario stehen dabei gar nicht schlecht, denn die Mehrheit der neun Richter ist konservativ eingestellt, zwei davon haben sich überdies strikt mehrfach gegen die Rechte von Homosexuellen ausgesprochen. Es wird erwartet, dass die Richter noch vor dem Sommer dieses Jahres eine Entscheidung treffen werden.

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