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Mehr Frauen im Poker & eine queere Gambling-Community // © Marin Tulard - unsplash.com
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Wie verändert sich die Branche? Mehr Frauen im Poker & eine queere Gambling-Community

Redaktion - 30.05.2025 - 12:00 Uhr
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Poker war lange Zeit das Synonym für ein Männeruniversum – ein Ort, an dem Frauen höchstens als Ausnahmeerscheinungen wahrgenommen wurden. Doch in den letzten Jahren rütteln neue Stimmen am alten Bild, mischen die Karten kräftig durch und setzen frische Impulse, die nicht nur das Spiel verändern, sondern die gesamte Branche lebendiger machen.

 

Weshalb bleiben Frauen im Poker oft die Ausnahme?

Der Anteil von Frauen bei großen Pokerturnieren liegt meist im einstelligen Prozentbereich – eine Zahl, die keineswegs naturgegeben ist, sondern vor allem von kulturellen und sozialen Faktoren geprägt wird. 

Der klassische Pokerraum ist nach wie vor häufig ein männlich dominierter Ort, in dem aggressive Verhaltensweisen das Bild bestimmen und damit für viele Frauen eine echte Herausforderung darstellen. Sexistische Bemerkungen und unterschwellige Vorurteile wirken wie unsichtbare Mauern, die den Zugang erschweren und das Gefühl vermitteln, nicht wirklich dazuzugehören.

Hinzu kommen psychologische Hemmnisse: Weniger Selbstvertrauen am Tisch, die Angst vor fehlender Anerkennung und die fehlende Präsenz von weiblichen Vorbildern verstärken die Unsicherheit. Solche Rollenzuschreibungen, die Poker als reine Männerdomäne sehen, verfestigen sich über Jahre und erschweren es, neue Spielerinnen anzuziehen. 

Selbst der erste Schritt – etwa über eine Anmeldung bei einem Anbieter mit besonders guten Konditionen – ist für viele bereits eine Hürde, obwohl Übersichten wie die Top Poker Boni laut Pokefirma.com einen vergleichsweise unkomplizierten Einstieg ermöglichen.

 

Wie bringen Initiativen für Frauen Bewegung in den Poker-Alltag?

Immer mehr Veranstaltungen speziell für Frauen entstehen, die zeigen, dass Poker auch anders geht. Das Women’s Winter Festival zum Beispiel bietet nicht nur beachtliche Preisgelder, sondern vor allem ein Umfeld, in dem Frauen sich ohne den üblichen Druck ausprobieren und vernetzen können.

Plattformen wie „Herzdamen“ gehen noch einen Schritt weiter und schaffen durch eigene Turniere, Mentoring-Programme und Community-Aufbau Räume, die Frauen Mut machen und ihnen helfen, ihre Spielstärke zu verbessern.

Auch die Online-Welt spielt eine entscheidende Rolle. Sie erlaubt es, anonym und entspannt Erfahrungen zu sammeln, ohne sich sofort in eine oft einschüchternde Live-Umgebung zu begeben. Dort, fernab von Vorurteilen und störenden Blicken, entwickeln viele Spielerinnen ein neues Selbstbewusstsein, das sie später an den echten Tischen umso besser zur Geltung bringen.

 

Welche Veränderungen bringen mehr Frauen an den Tisch und wie wandelt sich das Image der Branche?

Wenn mehr Frauen mitmischen, entsteht automatisch eine neue Dynamik. Das Spiel gewinnt an strategischer Vielfalt, die Atmosphäre wird weniger von Dominanz geprägt und der Umgang miteinander freundlicher. Dies sorgt nicht nur für ein angenehmeres Klima, sondern lässt die Pokerwelt auch moderner und offener erscheinen. Medienberichte über erfolgreiche Spielerinnen bringen frischen Wind in das Bild, das die Öffentlichkeit vom Poker hat – plötzlich rückt das Spiel näher an die breite Gesellschaft heran und verliert seinen elitären, oft männlich konnotierten Anstrich.

Zugleich öffnen sich Sponsoren und Veranstalter neuen Zielgruppen. Das führt zu einer stärkeren Ausrichtung auf weibliche Spielerinnen, was wiederum die Präsenz von Frauen auf und neben dem Tisch befördert. So entsteht ein Kreislauf, der immer mehr Frauen zum Einstieg motiviert und langfristig die Branche diverser gestaltet.

 

Welche Rolle spielt die queere Community im Glücksspiel?

Neben der wachsenden Präsenz von Frauen prägt die queere Community die Branche auf ihre Weise mit. Immer mehr queere Spielerinnen und Spieler treten aus der Unsichtbarkeit heraus und schaffen eigene Räume, die vor Diskriminierung schützen und ein Gefühl von Zugehörigkeit vermitteln. Veranstaltungen, die speziell auf queere Menschen zugeschnitten und noch besser an das queere Leben und die hiermit verbundenen Erwartungen angepasst sind, ermöglichen nicht nur ein respektvolles Miteinander, sondern fördern auch den Austausch und das gegenseitige Empowerment.

Anbieter, die ihre Angebote inklusive gestalten, verwenden eine geschlechtergerechte Sprache und implementieren klare Regeln gegen Diskriminierung. Kooperationen mit queeren Organisationen unterstützen diesen Prozess zusätzlich. Trotzdem bleibt der Anteil queerer Spielerinnen und Spieler sichtbar unterrepräsentiert – hier steckt noch viel Potenzial, das die Branche künftig erschließen kann.

 

Wie prägen Frauen und queere Communities gemeinsam eine vielfältigere Glücksspielwelt?

Frauen und queere Menschen zusammen erzeugen eine Atmosphäre, die Vielfalt und Offenheit als Stärke begreift. Sie bringen unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen an den Tisch, die das Spielerlebnis facettenreicher machen und Turniere menschlicher gestalten. Ein respektvolles, sicheres Umfeld, in dem Diskriminierung keinen Platz hat, wird zum Maßstab. Das trägt dazu bei, verstaubte Rollenbilder bzw. Bilder von Männlichkeit aufzubrechen und das Image der Branche grundlegend zu modernisieren.

Diese neue Offenheit zieht nicht nur neue Spielerinnen und Spieler an, sondern verändert auch Strukturen in der Branche. Programme zur Förderung und Vernetzung, eine bewusstere Ansprache sowie ein stärkeres Community-Building sind wichtige Bausteine, die nachhaltig wirken. Natürlich besteht noch Arbeit, doch der Trend zeigt deutlich in Richtung mehr Inklusion.

 

Wie könnte die Zukunft des Pokers und Glücksspiels mit mehr Frauen und queeren Menschen aussehen?

Der Blick nach vorne zeigt spannende Entwicklungen: Immer mehr Veranstaltungen richten sich gezielt an Frauen und queere Spielerinnen und Spieler, Förderprogramme helfen beim Einstieg und unterstützen den Aufstieg. Die Sichtbarkeit von Menschen aus diesen Gruppen wächst, was die Branche insgesamt offener und attraktiver macht.

Gleichzeitig sind viele Menschen und Unternehmen mit Hinblick auf das Thema Spielerschutz sensibler geworden. Einer aktuellen Studie zufolge ist Glücksspielsucht schädlicher als angenommen. Umso wichtiger ist es, bei allem Spaß, den das Spielen mit sich bringen kann, aufmerksam (auch sich selbst gegenüber) zu bleiben.

Technologische Neuerungen spielen dabei eine Schlüsselrolle: Online-Plattformen ermöglichen es, Hürden abzubauen und sichere Räume zu schaffen, die Diskriminierung erschweren. Auch die stärkere Einbindung in Führungspositionen und Entscheidungsprozesse könnte die Branche von innen heraus verändern, frische Ideen fördern und neue Standards setzen.

Zusammen ergibt sich ein Bild von einer Branche, die zunehmend bunt, vielfältig und lebendig wird und damit eine neue Ära einläutet, in der Poker und Glücksspiel weit mehr sind als nur ein Spiel.

 

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