Ein Biker und sein Sexsklave Seit der Weltpremiere in Cannes wird eifrig über die SM-Gay-Love-Story „Pillion“ diskutiert
In Cannes feierte der neue Film „Pillion“ vor wenigen Tagen Welt-Premiere und sorgt seitdem für hitzige Diskussionen – die Kritiken reichen von „genial“ und „brillant“ bis „extrem heiß“ und „verstörend“. Erzählt wird die schwule SM-Love-Story eines schüchternen, jungen Mannes zu einem älteren Leder-Biker. In den Hauptrollen agieren Alexander Skarsgård (48) und Harry Melling (36).
Sklave und Master
Das Drehbuch basiert dabei auf dem preisgekrönten Roman „Box Hill“ von Adam Mars-Jones, ausgezeichnet mit dem Fitzcarraldo Editions Novel Prize. Der Titel des Films, Pillion, bezieht sich auf den Beifahrersitz auf einem Motorrad, den Sozius. In der Geschichte folgen wir dem schüchternen Colin in eine Welt der sexuellen Abenteuer und Extreme – der Vorstadtjunge verknallt sich dabei in den selbstbewussten, sehr dominanten Anführer eines Motorradclubs. Ihre Beziehung ist klar definiert, Colin schlüpft in die Rolle des Sklaven, Biker Ray wird zum Leder-Master.
Ein Clou ist die Besetzung
„Pillion“ ist das Spielfilmdebüt des britischen Regisseurs Harry Lighton, der sich bisher nur in Kurzfilmen LGBTIQ+-Themen gewidmet hat und dafür allerdings bereits mehrfach ausgezeichnet worden ist. Ein Clou ist die Besetzung: Als junger Colin agiert Harry Melling, der den meisten Zuschauern bisher vor allem durch seine Rolle als verzogener Cousin Dudley Dursley in den Harry-Potter-Filmen in Erinnerung geblieben ist. Deutlich schlanker erkennt man Melling in seiner neuen Rolle jetzt kaum wieder.
An seiner Seite agiert der Schwede Alexander Skarsgård, der mit der Serie „True Blood“ als bisexueller Vampir zum Liebling in der Community wurde. Es folgten einige Hollywoodblockbuster wie „Legend of Tarzan“ oder auch „Gozilla vs. Kong“. Zuletzt sorgte er als brutaler Wikinger in „The Northman“ für Schlagzeilen.
Los geht die Gerüchteküche
Beide Schauspieler eignen sich perfekt für die schwule Gerüchteküche, rund um die Frage, wie intim die Szenen wirklich wurden – und wie sehr die beiden Hauptdarsteller daran Freude hatten. Melling schweigt bis heute zu seiner Sexualität, Skarsgård ist heterosexuell, wuchs aber bei einem schwulen Onkel auf und hat laut eigener Aussage „keinerlei Berührungsängste“ für schwule Rollen. Auf dem roten Teppich in Cannes trat er passend dazu in sehr hohen Lederstiefeln auf, die ihm bis über die Knie reichten. Bereits vor Jahren erklärte er außerdem, dass er sehr gerne nackt vor der Filmkamera ist - dazu dürfte er im neuen Kinofilm erneut die Gelegenheit gehabt haben. Ein Kinostarttermin für Deutschland gibt es indes noch nicht, die Spannung steigt. Bei der Weltpremiere in Cannes wurde der ungewöhnliche Film mit siebenminütigen Standing Ovations gefeiert.