Adoption bleibt ungerecht Lesben fordern Ende der Stiefkindadoption
Anlässlich des Internationalen Frauentags 2025 hat das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg Änderungen im Adoptionsgesetz gefordert: Die Aktivistinnen wollen das Ende der Stiefkindadoption bei lesbischen Müttern, die sie als diskriminierend empfindet. Denn eine echte Gleichstellung müsse für alle Familienformen in Deutschland gelten, nur das seien dann auch echte Frauenrechte.
Im Moment sieht das Adoptionsrecht nämlich so aus: Während in heterosexuellen Familien der Ehemann automatisch als Vater anerkannt wird – und zwar unabhängig davon, ob er tatsächlich der biologische Vater ist –, wird bei lesbischen Paaren nur die gebärende Frau automatisch als Mutter anerkannt. Die nicht-gebärende Partnerin muss sich mit dem komplizierten Stiefkindadoptionsverfahren herumschlagen, das nicht nur für die Mütter belastend ist, sondern auch die Kinder eventuell in eine unsichere rechtliche Lage bringt. „Die automatische Anerkennung eines Elternteils darf nicht Privileg heterosexueller Paare bleiben – wir brauchen ein rechtliches System, das alle Familien gleichermaßen schützt“, erklärt Corinna Wintzer, Mitglied des Sprechendenrats des Netzwerks, die damit die zukünftige, unionsgeführte Bundesregierung dazu aufruft, die notwendige Reform des Abstammungsrechts endlich umzusetzen.