Fazit von Ralf Schumacher Nur positive Feedbacks nach dem Outing vor knapp einem Jahr
Knapp ein Jahr nach seinem Coming-Out zieht Ex-Formel-1-Star Ralf Schumacher ein positives Fazit: „Ich muss ehrlich sagen, es sind alle sehr respektvoll damit umgegangen. Ich kann mich da gar nicht beklagen.“
Nicht verrückt machen lassen
Im Interview mit Sky bekräftigte er zudem, dass er auch rückblickend jederzeit wieder ein Outing angehen würde: „Für uns war es durchweg positiv, deshalb ja. Und man muss gar nicht so viel Angst davor haben. Wichtig ist, dass man es mit der Familie und den Freunden irgendwo abspricht, damit die es nicht aus den Medien erfahren. Der Rest kommt ganz von allein. Da macht man sich viel zu viel verrückt.“ Auch die Zeit nach dem Coming-Out via Instagram sei „ganz normal“ gewesen.
Ein wenig überrascht sei er allerdings dann doch über die gigantische Resonanz gewesen, auch international war seine Beziehung mit Étienne Bousquet-Cassagne (35) Gesprächsstoff: „Also ganz ehrlich, es waren ja andere Themen und ich dachte, andere Themen wären auch viel wichtiger als ich auf meine alten Tage.“ Selbst innerhalb des Rennsports erlebte Schumacher, der im Juni dieses Jahres seinen 50. Geburtstag feiert, nur positive Feedbacks: „Viele Teamchefs sind auf mich zugekommen, auch die Fahrer. Also das war auch nie ein großes Thema, ganz im Gegenteil. Und dann hat der eine oder andere gesagt, finde ich verdammt mutig. Und dann sage ich, nein, eigentlich soll es nicht mutig sein, sondern man muss es so machen, wie man sich fühlt.“
Problemfall Fußball
Allerdings gibt der 49-Jährige auch zu, dass so ein entspannter Umgang mit dem Thema Homosexualität nicht überall im Sport anzutreffen ist: „Fußball ist natürlich so eine Männerdomäne, gerade auch lokal und die ganzen 84 Millionen Fußballtrainer, die es da so gibt. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass das ein bisschen schwerer ist... Auf der anderen Seite: Wenn der beste Spieler Deutschlands das sagen würde, glaube ich, da ist das Tor wichtiger als das, was er zu Hause macht. Da bin ich mir ziemlich sicher.“
Und so hält Schumacher im Generellen fest: „Jeder soll doch machen, was er möchte, solange er niemanden damit stört, beeinflusst oder beeinträchtigt. Und ich hatte das Gefühl jetzt mir gegenüber, die Gesellschaft ist weit genug. Ich habe noch nicht einen schlechten Kommentar gehört. Ich bin auch noch nie auf der Straße irgendwie angesprochen worden. Also ich kann gar nichts Negatives sagen.“ Auf die mediale Schlammschlacht mit seiner Ex-Frau Cora ging der Autorennfahrer nicht weiter ein.